Top 5 Fragen
1: Hat man Hunger während des Fastens?
In der Regel hat man kein Hunger während des Fasten, wenn man sich mental gut auf die Fastenwoche eingestimmt hat und eine gründliche Darmentleerung erfolgt ist. Durch die Stilllegung des Magen-Darm-Traktes werden keine Hungersignale mehr an das Gehirn gesendet. Gelegentlich können ein Bauchgrummeln oder ein Appetitverlangen auftreten, was aber nicht mit dem üblichen Hungergefühl vergleichbar ist. Durch reichlich Flüßigkeit oder ggf. durch die Einnahme von Leinsamen- oder Haferschleim (nur den Schleim – ohne Stücke) kann dem entgegengewirkt werden.
2: Fühle ich mich schwach beim Fasten?
Das ist individuell sehr unterschiedlich. In den ersten zwei bis drei Tagen ist der Körper mit der Umstellung des Stoffwechsel beschäftigt und es kann sein, dass man sich schwächer als sonst fühlt. Manche fühlen aber auch keine Einschränkung. Nach der Umstellung gehen die Kräfte wieder nach oben und manch einer fühlt sich voller Tatendrang. Die Energie, die der Körper sonst für die Nahrungsverwertung benötigt, kann nun anderweitig genutzt werden. Der Kreativität kann freiem Lauf gelassen werden. Wenn Sie sich schwach fühlen, gehen Sie an die frische Luft und bringen den Kreislauf durch leichte Bewegung wieder auf Touren. Achten Sie auch auf ausreichende Flüßigkeitszufuhr und wenn der Blutzucker sehr niedrig ist, hilft auch ein Teelöffel Honig.
3: Ist die Wirksamkeit des Fastens belegt?
Fasten wird intensiv erforscht und die Wirksamkeit des Fasten wird bei immer mehr Krankheitsbilder gerade unter die Lupe genommen.
Die Studienlage zu der Wirksamkeit des Fasten bei Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, erhöhte Blutzuckerwerte ist sehr gut.
Die Körperzellen reagieren nach dem Fasten wieder besser auf das Hormon Insulin, was einen drohenden Diabetes II in Schach halten kann.
Auch für die rheumatoide Athritis und Athrose gibt es gute Belege, da durch das Fasten spezielle Entzündungsfaktoren gesenkt werden. Fasten erhöht auch den Serotoninspiegel, was gegen schlechte Laune und Ärger wirkt.
Länger fit im Alter durch Fasten? Es ist nachgewiesen, dass durch das Fasten der Prozess der Autophagie angeregt wird. Dabei recycelt die Zelle Ihren Abfall vermehrt und bleibt so länger „jung“. Es wird zudem erforscht, ob Fasten sich präventive auf Demenz und Alzheimer auswirkt. Erste Hinweise gibt es dafür.
Sogar in Studien zur Krebstherapie wird Fasten aktuell untersucht und es zeigt sich eine bessere Lebensqualität und weniger Nebenwirkungen wenn die Patienten vor und während der Chemotherapie fasten. Dies ist aber nur unter ärztlicher Aufsicht zu empfehlen.
4: Welche Arten zu Fasten gibt es?
Die Buchinger Methode ist sicher die bekannteste Methode. Sie wird als kohlenhydratmodifiziertes Fasten bezeichnet, welche sich zum Null-Kalorien-Fasten (Aufnahme nur von Wasser & Tee) dadurch abhebt, dass Säfte, Brühen, Tee und Honig zu sich genommen werden. Das hat den Vorteil, dass die Übersauerung des Körper durch die Mineralstoffe abgemildert wird und es zu weniger Nebenwirkungen des Fasten kommt. Die Methode des proteinmodifizierte Fastens (z.B. SlimFast) wird meistens bei sehr Übergewichtigen vor Operationen eingesetzt. Durch die Gabe von Eiweiß wird weniger Eiweiß im Körper abgebaut. Da wir durch unsere heutige Ernährung aber Eiweiß-überernährt sind, ist der Abbau von abgelagertem Eiweiß durchaus erwünscht und trägt zur Entschlackung im Fasten bei.
Das Basenfasten ist in der Regel kein klassisches Fasten, da die Kalorienanzahl über 500 kcal/Tag liegt und feste Lebensmittel zu sich genommen werden. Daher gelangt der Körper dabei nicht in den Fastenstoffwechsel. Basenfasten trägt durch die Aufnahme von basischen Lebensmittel zur Entsäurerung des Körpers bei.
Neu im Trend ist auch das intermittierende Fasten, welches kürzere Fastenspannen umfasst aber möglicherweise ähnlich Effekte erzielen kann wie das Fasten ab 5 Tage. Aus den USA kommen folgende Trends 2:5 (2 Tage Fasten, 5 Tage Essen pro Woche), Dinner Cancelling (Ausfallen des Abendessen) oder 16:8 (Essenspause von 16 Stunden über die Nacht, Mahlzeiten in 8 Stunden einnehmen). Letztes ist sicher die am einfachsten umzusetzende Methode.
5: Wer darf nicht fasten?
- Untergewicht: BMI < 18
- Adipositas BMI > 40
- Suchterkrankungen
- Manifeste psychische Erkrankung
- Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
- Magengeschwür
- Schwangerschaft & Stillzeit
- Vorliegende Essstörung
- Symptomatische Gicht
- Dekompensierte Schilddrüsenüberfunktion
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Fasten unter regelmäßiger Einnahme von kontrollpflichtigen Medikamenten (z.B. bei Diabetes, Rheuma, Herz-/Kreislauferkrankungen) sollte unter Aufsicht eines Fastenarztes erfolgen. Wenn ein Arzt ihnen das Fasten empfiehlt und sie begleitet, können Sie ggf. nach Rücksprache auch an den Wohlfühlfastenwochen teilnehmen.